Der Atlas – Taktgeber unserer Wirbelsäule
Der Atlas, der oberste Halswirbel, hat für unsere Gesundheit eine besondere Bedeutung. Darauf deutet bereits sein Name hin: In der griechischen Mythologie ist Atlas ein Gottes-Riese in Menschengestalt, dem Zeus die Strafe auferlegte, das Gewicht des Himmelsgewölbes ewig auf seinen Schultern zu tragen.
Auch der Atlaswirbel muss ein großes Gewicht tragen – unseren Kopf, der sechs bis neun Kilo wiegt. Er bildet mit dem Hinterhaupt das erste Kopfgelenk und umschließt den Hirnstamm.
Sitzt der Atlas korrekt unter dem Schädel, dann ist das zentrierte Hinterhauptsloch optimal geöffnet.
Der Axis, der zweite Halswirbel, bildet mit dem Atlas das zweite Kopfgelenk. Hier erfolgt die Kopfdrehung. Beide Kopfgelenke haben Knorpelschichten an Stelle von Bandscheiben.
Zugleich bildet der Atlas zusammen mit dem Hinterhaupt und dem zweiten Halswirbel, dem Axis, eine zentrale Funktionseinheit unseres Bewegungsapparates. Die optimale Position des Atlas ermöglicht es uns, den Kopf frei nach rechts und links zu drehen, und gewährleistet die natürliche Symmetrie der Wirbelsäule – der Körper befindet sich so in einem harmonischen Gleichgewicht.
Der symmetrische und harmonische Aufbau der Wirbelsäule zeigt sich zudem darin, dass die Form des Atlaswirbels der Form des Beckens ähnelt.
Welche Bedeutung der korrekte Sitz des Atlas und damit die Symmetrie der Wirbelsäule hat, wird angesichts der enormen Schwerkraft deutlich, die auf die Wirbelsäule einwirkt: Abends sind wir bis zu zwei Zentimeter kleiner als morgens nach dem Aufstehen. Der Grund: Der hohe Druck auf die Bandscheiben presst Flüssigkeit aus den Wirbelzwischenräumen, so dass sie im Laufe des Tages schmaler werden.
Aus dem Gleichgewicht – wie eine Fehlstellung des Atlas unsere Gesundheit beeinflusst
Befindet sich der Atlas im ersten Kopfgelenk in einer Fehlstellung, dann kann das zweite Kopfgelenk nicht symmetrisch rotieren. Der Schweizer René-C. Schümperli entdeckte: Der Atlas befindet sich grundsätzlich in einer Linkskippung.
Meine langjährige Erfahrung mit Tastbefunden brachte weiterführende Erkenntnisse: Zusätzlich zur Linkskippung kann eine Rechts- oder eine Linksrotation vorliegen. Zudem kann sich der Wirbel nach vorne (ventral) und nach hinten (dorsal) verschieben. Die Atlas-Fehlstellung (Kippung, Rotation und Verschiebung) kann schließlich zu einer Rotationsinstabilität der Halswirbelsäule führen. Entsprechend dem Grad der Fehlstellung können Hirnnerven und weitere Nervenbahnen einem Dauerdruck ausgesetzt sein.
Dieser andauernde Druck kann zu Fehlhaltungen führen und zahlreiche Beschwerden verursachen. Zu den möglichen körperlichen Beschwerden gehören Schwindel, eine verspannte Muskulatur, Konzentrationsstörungen, Migräne, Kieferschmerzen, Nacken- und Rückenschmerzen sowie Bandscheibenvorfälle.*
* Die Atlaskorrektur ist wissenschaftlich umstritten und wird von der Schulmedizin nicht anerkannt. Beschriebene Folgen beruhen ausschließlich auf Erfahrungswissen. Wissenschaftliche Nachweise über die Wirkungen nach den anerkannten Regeln und Grundsätzen wissenschaftlicher Forschung liegen nicht vor. Der Verlauf einer Atlaskorrektur hängt zudem stets von individuellen Faktoren des Patienten ab. Eine konkrete Wirkung kann deshalb nicht zugesichert werden.